Online-Sportzeitung für den Norden 06_18

SeiTe 02 FuSSBaLL 1. BuNdeSLiga HSV enttäuscht auf ganzer Linie Bundesliga-Dino wehrt sich zu spät gegen die drohende Pleite Hamburger SV – SV Bayer 04 Leverkusen 1:2 (0:1) Hamburger SV: Mathenia - Sa- kai Papadopoulos, Mavraj (46. Hahn), van Drongelen – Wa- lace, Jung, Santos, Salihovic (79. Hunt) – Kostic, Arp (54. Wood). Trainer: Bernd Holler- bach SV Bayer Leverkusen: Leno – Retsos, Kohr, Bender, Wendell (16. Henrichs) – Aranguiz, Brandt (73. Alario), Jedvaj, Ha- vertz 88. Baumgartlinger), Alario – Volland, Bailey. Trainer: Heiko Herrlich Schiedsrichter: Dr. Felix Brych (München) Zuschauer: 45.691 (im Ham- burger Volksparkstadion) Tore: 0:1 Bailey (40.), 0:2 Ha- vertz (50.), 1:2 Hahn (70.) Der Hamburger SV bleibt unter seinem neuen Trainer Bernd Hollerbach sieglos. Nach den beiden Auftaktremis unter dem ehemaligen HSV-Profi in Leipzig und gegen Hannover (jeweils 1:1), folgte der 0:2 Niederlage bei Borussia Dortmund, eine empfindliche, weil absolut ent- täuschende 1:2 (0:1) Pleite ge- gen den SV Bayer 04 Leverku- sen. Denn gegen die keinesfalls sattelfeste Defensive der Werks-Elf, präsentierte sich der Bundesliga-Dino im Angriff er- neut harmlos. Dabei hatte der HSV in der sechsten Minute die erste Szene der Partie, als Jan- Fiete Arp und Filip Kostic die Le- verkusener Defensive auf dem linken Flügel aushebelten. Der Serbe bediente dann die Ham- burger Sturmhoffnung. Doch Arp zögerte zu lange, heute mit dem rechten Fuß in den Boden und traf den Ball nicht richtig. So verpuffte die vielverspre- chende Aktion, die den ersten Elan des HSV nachhaltig stoppte. Denn die Gastgeber leisteten sich Fehlpässe imAuf- bauspiel und strahlten somit keine Gefahr mehr in der Offen- sive aus. Mit zunehmender Spieldauer, setzten die Gäste immer wieder Nadelstiche und kamen zu Chancen. Nach harmlosem Doppelabschluss von Dominik Kohr und Kevin Volland, durch Flachschüsse (23.), hatte die Werks-Elf drei Minuten später die große Chance zur Führung. Kai Ha- vertz flankte von der rechten Seite und der eher kleine Charles Aranguiz stieg im Ham- burger Sechzehner hoch. Doch sein Kopfball prallte vom linken Pfosten ins Toraus. Zwei Minu- ten später köpfte Havertz selbst vorbei, nachdem Volland vom linken Flügel geflankt hatte. Nach einer halben Stunde ver- passte Volland dann im An- schluss an einer förmlichen „Flipperaktion“ des Balles im Strafraum den erfolgreichen Ab- schluss. Zwei Minuten später versuchte sich dann wieder Arp für die Gastgeber, als er eine Hereingabe von Sejad Salihovic aus der Drehung und unter Be- drängnis am kurzen linken Pfos- ten vorbeisetzte. In der 40. Mi- nute wurden dann alle Defizite des Hamburger SV durch ei- gene Schwäche und einem ziel- strebigen Konter der Gäste auf- gedeckt. Aus einem eigenen An- griff, entwickelte sich ein Lever- kusener Konter. Kohr narrte die Defensive der Gastgeber und passte in Richtung Leon Bailey. Dieser wäre nicht an den Ball gekommen, wenn der Brasilia- ner Douglas Santos im HSV-Tri- kot nicht mit technischer Unzu- länglichkeit versucht hätte, das runde Leder zu kontrollieren. Anstatt den Ball aus der Gefah- renzone zu schlagen, ließ er ihn vom linken Bein abprallen. Bai- ley nahm das Geschenk in Form des Balles an, umspielte noch HSV-Keeper Christian Ma- thenia und schob zum 0:1 Halb- zeitstand ein. Früh nach dem Wechsel sorgten die Gäste für den nächsten Paukenschlag. Auf der linken Seite kamen sie zu einer Hereingabe in den Hamburger Strafraum und Kai Havertz schlenzte den Ball überlegt zum 0:2 ins Netz. Da- nach offenbarte der HSV neben der Unsicherheit auch jegliche fehlende Klasse und somit Bun- desligatauglichkeit. Einfachste Zuspiele gelangen nicht und landeten imAus. Zudem war die Ballannahme vieler Akteure ei- nes Profis nicht würdig. Es wirkte wie ein Betteln um den erstmaligen Abstieg aus der Bel- etage des deutschen Fußballs. Erst eine Balleroberung des sich seit Monaten aufbäumenden Gi- deon Jung, der einst aus dem Regionalliga-Team den Sprung in die Bundesliga schaffte, sorgte wieder für Spannung. Als Havertz den Ball gegen ihn ver- tändelte, passte Jung diesen in die Schnittstelle zu Andre Hahn. Der eingewechselte Neuzugang behielt die Übersicht und lupfte an Bayer-Keeper Bernd Leno zum 1:2 Anschlusstreffer ins Tor. Mit der Unterstützung der Fans, fanden die Gastgeber zumin- dest ihr Kämpferherz wieder. Zweimal hatte Kostic die sich bietende Möglichkeit zum Aus- gleich, doch einen Schuss zielte er völlig überhastet vier Meter über das Gästegehäuse (73.) und ein harmloser Kopfball ging weit vorbei (87.). In der Nach- spielzeit bediente Aaron Hunt in der Mitte des Strafraums Hahn, der den Ball und die Verantwor- tung an Bobby Wood weitergab und der rechts am Tor vorbei zielte. So blieb es beim 1:2 und einem weiteren Schritt in Rich- tung Liga zwei. jös

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